Altbausanierung und Denkmalpflege
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Zukunftsträchtiger Markt für Bau- und AusbaubetriebeAltbausanierung und Denkmalpflege

Für viele Handwerksbetriebe liegt im Bereich der Denkmalpflege ein zukunftsträchtiger Markt mit interessanten Aufträgen. Der Umgang mit historischer Bausubstanz setzt jedoch fundiertes und umfassendes Sachwissen und eine besondere Sensibilität voraus.

Historische Bausubstanz erhalten

Zum einen das wachsende Interesse an der Erhaltung und Nutzung historischer Bausubstanz, zum anderen die zunehmenden, umweltbedingten Zerstörungen, das immer knapper werdende Bauland aber auch die stetig steigenden energetischen Standards fordern das verstärkte Engagement des Handwerks in der Altbausanierung. Die kompetente Mitwirkung bei der Erhaltung und Pflege unseres kulturellen Erbes stellt für das Handwerk eine wirtschaftlich wie ökologisch wichtige und interessante, aber auch schwierige Aufgabe dar.

Instandsetzung und Restaurierung erfordert mehr als Kenntnisse und Fertigkeiten bezüglich traditioneller Verfahren und bauhistorischer Einordnungen. Aus ökonomischen Gründen ist der Einsatz innovativer Techniken und Materialien, insbesondere bei der energetischen Optimierung historischer Bausubstanz, längst unverzichtbar.

Im Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege erhalten Sie theoretische und fachpraktische Informationen zu Renovierung, Sanierung und Denkmalpflege. Das breite Beratungs- und Informationsangebot ermöglicht es Ihnen, Ihr Fachwissen weiter zu vertiefen und zu aktualisieren. Wir helfen Ihnen, Ihre Beratungs- und Restaurierungskompetenz zu sichern und zu steigern. Qualifizierte Fachbetriebe finden Sie in unserer Datenbank "Handwerk in der Denkmalpflege und Altbausanierung".

Aufgrund der breiten, fast unüberschaubaren Produktpaletten kommt der betrieblichen Einzelberatung eine besondere Bedeutung zu. Wir beraten Sie projektbezogen vor Ort und unterstützen Sie bei der Bestandsaufnahme, Grundlagenermittlung und Substanzbewertung.

Weiterbildung zur Fachkraft Lehmbau

Umweltverträgliches Bauen mit Lehm



Als eine von drei Schulungseinrichtungen, die diese Fortbildung in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Lehm e.V. anbieten, engagiert sich die Handwerkskammer Koblenz für eine verstärkte Etablierung des noch viel zu selten angewandten Baumaterials. Gerade im Bereich des energiesparenden Bauens zeichnet sich Lehm, auch in seiner Vielseitigkeit als Baustoff mit enormen Qualitäten, für umweltverträgliches Bauen aus.

Mit der Qualifikation zur Fachkraft Lehmbau (DVL) können sich die Absolventen in der Sparte Lehmbau selbstständig machen und sich neben der Restaurierung und Sanierung auch im Neubau neue Marktpotentiale eröffnen. Als ökologisch verträglicher, recycelbarer und vielseitig einsetzbarer Baustoff findet er verstärkt bei der Behandlung von Wandoberflächen Anwendung. So lernen die Teilnehmer neben dem Einsatz von Lehmprodukten bei der Restaurierung und Instandhaltung historischer Bausubstanz auch das Errichten von Stampflehmwänden und die Gestaltung von Oberflächen mit Lehmputzen.

In dem dreiwöchigen Vollzeitlehrgang werden die Teilnehmer von international renommierten und erfahrenen Dozenten in die theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungsmöglichkeiten, die das Material auf dem Bausektor bietet, unterwiesen. Ein wichtiger Baustein der Fortbildung ist die Ausführung des vorab theoretisch Erlernten auf einer Praxisbaustelle.

Der Lehrgang schließt mit einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung ab.

Tatort Altbau

Aus der Praxis für die Praxis



Seit 2008 veranstalten die Handwerkskammer Koblenz mit ihrem Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege, die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz mit ihrer Direktion Landesdenkmalpflege und die Architektenkammer Rheinland-Pfalz die Tagungsreihe „Tatort Altbau“.

An Beispielen aus der Praxis werden Experten verschiedene Möglichkeiten der Reparatur historischer Gebäude erläutern. Von der Reparatur aus denkmalpflegerischer Sicht über Praxisbeispiele, referiert von Restauratoren und Architekten, wird das Thema von verschiedenen Seiten her beleuchtet.

Die Vortragsreihe richtet sich an Handwerker, Denkmalpfleger und Architekten und bietet eine interdisziplinäre Plattform, sich über Problemstellungen und Lösungsansätze bei dem Erhalt, der Sanierung und dem Umbau historischer Gebäude zu informieren und auszutauschen.

Thema Denkmal



In der Pflege und im Bewahren des historischen Baubestandes, das als zeitgeschichtliches Zeugnis eng mit unserer Vergangenheit verbunden ist, sieht die Beratungsstelle für Denkmalpflege bei der Handwerkskammer Koblenz ihre vorrangige Aufgabe.

Neben der kostenlosen Beratung von Handwerkern wie auch Bauherren bietet die HwK-Beratungstelle mit einer Vielzahl von Weiterbildungslehrgängen umfangreiche Möglichkeiten der Qualifizierung auf diesem Fachgebiet an. Mit der Broschüre "Thema Denkmal" wird das Dienstleistungsangebot erweitert. Das Heft greift aktuelle Themen auf, nennt Daten zu wichtigen Veranstaltungen, gibt einen Überblick zu neuesten Publikationen.

Leonardo da Vinci-Partnerschaftsprojekt

Restaurierung im Gold- und Silberschmiedehandwerk



Im Zeitraum von 2008 bis 2013 war die Handwerkskammer Koblenz Projektkoordinator eines Leonardo da Vinci-Partnerschaftsprojektes für die Entwicklung international anerkannter Lehrinhalte für das Gold- und Silberschmiedehandwerk auf dem Gebiet der Restaurierung. Partner waren das Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege der Handwerkskammer Koblenz in Herrstein, die Goldschmiede und Kunstwerkstätte der Schönstätter Marienbrüder in Vallendar bei Koblenz, die Restaurierungswerkstatt des Kunstmuseums Litauen in Vilnius, das Zwischenschulische Zentrum für polytechnische Bildung (MUZTPO) von Plovdiv in Bulgarien, die Kunstgewerbeschule von Debrecen in Ungarn, die tschechische Fachschule für angewandte Kunst in Turnov sowie das Institut du Grenat in Perpignan.

Das Projekt diente dem internationalen fachlichen Austausch. Ziel war es auch, die Schüler, Meister und Studenten der teilnehmenden Bildungseinrichtungen bei dem Sammeln von Informationen, der Erprobung historischer Techniken und dem Erarbeiten von Lehrinhalten mit einzubeziehen. Die Bildung von Netzwerken und die Stärkung des Wissenstransfers auf internationaler Ebene sind notwendige Faktoren für eine Qualitätssicherung im Umgang mit historischen Objekten und somit dem Erhalt unseres kulturellen Erbes in Europa. Das Projekt wurde von der Nationalen Agentur/Bildung für Europa als Good Practice Beispiel ausgezeichnet.

Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

 

Dr. Constanze Küsel
Leitung Auslandsprojekte

Tel. 0261 398-761

constanze.kuesel--at--hwk-koblenz.de