Finanzielle Hilfen für die SelbstständigkeitFörderung
Die Berater der Handwerkskammer Koblenz helfen Ihnen bei Finanzierungsfragen und der Auswahl der für Sie passenden öffentlichen Finanzierungshilfen, denn die Vielzahl verschiedener Programme ist groß und für Laien oft irritierend. Einige wichtige öffentliche Finanzierungshilfen finden Sie bei der KfW Bankengruppe, Berlin und der ISB Investitons- und Strukturbank Rheinland-Pfalz.
Förderdarlehen
Erst informieren - dann profitieren
Für den erfolgreichen Aufbau eines Unternehmens ist eine solide Finanzierung unerlässlich. Nach der sorgfältigen Ermittlung des benötigten Kapitalbedarfs setzt sich die Finanzierung in der Regel aus folgenden Bausteinen zusammen:
- Eigenkapital
- Fördermitteln
- Krediten
Werden zusätzlich zum Eigenkapital Kredite benötigt, so sollte der Anteil Ihres Eigenkapitals am benötigten Gesamtkapital 15-20 Prozent oder mehr betragen. Ihr Eigenkapital stellt auch für Sie selbst eine Absicherung vor eventuellen finanziellen Engpässen dar. Neben eigenen Barmitteln dienen als Eigenkapitalquellen auch Sachmittel, Eigenleistungen sowie von Verwandten, Freunden, stillen Gesellschaftern und Kapitalbeteiligungen zur Verfügung gestellte Mittel.
Bei der Genehmigung eines Darlehens (egal ob öffentliches Programm oder Hausbankdarlehen) prüft und entscheidet die Hausbank über die erforderlichen Sicherheiten und damit auch, ob Sie das beantragte Darlehen tragen können und welche Bedingungen dafür erfüllt werden müssen.
Die Berater der Handwerkskammer Koblenz helfen Ihnen gerne bei der richtigen Auswahl.
Aufstiegsbonus I
Das Land Rheinland-Pfalz fördert mit dem sog. Aufstiegsbonus I und Aufstiegsbonus II den Meisterbrief oder gleichwertige öffentlich-rechtliche Fortbildungsprüfungen in gewerblichen und kaufmännischen Berufen und in Berufen der Landwirtschaft. Danach werden erfolgreich abgelegte Prüfungen, bei denen das Prüfungsergebnis nach dem 1. Januar 2020 festgestellt wurde, mit einem Betrag von 2.000 € pro Person bezuschusst (Aufstiegsbonus I). Die Begünstigten für den Aufstiegsbonus I werden von der Handwerkskammer Koblenz ermittelt, festgestellt und informiert. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei den Kollegen der Weiterbildung.
Aufstiegsbonus II
Die erstmalige Gründung einer Selbstständigkeit in Verbindung mit dem absolvierten Meister wird zusätzlich mit einer Fördersumme von 2.500 € unterstützt (Aufstiegsbonus II). Dies greift für Existenzgründungen, die nach dem 01.01.2017 begonnen werden. Der Antrag ist spätestens 12 Monate nach der tatsächlichen Existenzgründung (Meldedatum Gewerbeanmeldung) in der Handwerksrolle einzureichen. Der Meisterbrief darf zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht älter als 10 Jahre sein. Für nähere Informationen zu den Voraussetzungen und der Beantragung des Aufstiegsbonus II wenden Sie sich an unsere Kollegin Nicole Scherf.
Überblick über gängige Fördermittel und Existenzgründerkredite
KfW Bankengruppe
- KfW-Gründerkredit-StartGeld
- KfW-ERP-Förderkredit KMU
- ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge
- KFW-ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit KMU
ISB-Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz
- ISB-Mittelstandskredit RLP
- ISB-Aus- und Weiterbildungskredit RLP
- ISB-Effizienzkredit RLP
Bürgschaftsbank Rheinland-Pfalz
Meister-BAföG
Gründung aus der Arbeitslosigkeit (Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit)
Bürgschaft und Beteiligung
Absicherung der Darlehen über die Bürgschaftsbank RLP
"Keine Existenzgründung oder Investition soll scheitern, weil zur Umsetzung guter Ideen das nötige Kapital fehlt". Unter diesem Motto unterstützt die Bürgschaftsbank Rheinland-Pfalz GmbH Gründer und Unternehmen mit Bürgschaften bei der Finanzierung tragfähiger Vorhaben, wenn keine ausreichenden Sicherheiten vorhanden sind.
Stärkung der Eigenkapitalbasis durch MBG Beteiligung
Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Rheinland-Pfalz mbH (MBG) stellt kleinen und mittleren Unternehmen Eigenkapital in Form von typisch stillen Beteiligungen zur Verfügung. Der Weg zu einer Partnerschaft mit der MBG ist unbürokratisch und unkompliziert. Er führt über ein erstes Vorgespräch und gemeinsame konzeptionelle Überlegungen zielgerichtet zu einem konkreten Beteiligungskonzept.
Rating
Worauf Banken bei der Kreditvergabe achten
Was bedeutet Rating?
Rating (aus dem Englischen to rate = bewerten, einschätzen) ist eine Messzahl, das die Kreditwürdigkeit von Schuldnern benotet. Je nach Einstufung der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens bestimmt sich auch der Zins, der für Fremdkapital gezahlt werden muss.
Rating ist aber nicht identisch mit einer Unternehmensbewertung, die den Gesamtwert des Unternehmens betrachtet.
Bekomme ich noch einen Bankkredit und zu welchen Bedingungen?
Die Eigenkapitalrichtlinien schreiben den Banken vor, die Kreditzinsen künftig stärker an der Bonität (Vermögenslage) des Kreditnehmers auszurichten. Das bedeutet: Unternehmen mit schlechter Bonität zahlen mehr, Firmen mit guter Bonität zahlen weniger Zinsen. Diese Bonität wird durch ein Rating festgestellt.
Im Bilanzrating ist die Eigenkapitalquote nicht die allein ausschlaggebende Kennzahl. Sie hat zwar einen hohen Stellenwert für die Gesamtnote des Ratings, aber viel deutlicher schlagen qualitative Kriterien wie ein gutes Controlling und die Qualität des Managements bei der Ratingnote zu Buche.
Wie kann ich mich bestmöglich auf ein Bank-Rating vorbereiten?
Beim internen Bankrating geht es um eine umfassende Beurteilung des Kunden, die sich in quantitative und qualitative Kriterien unterteilt. Quantitative Kriterien sind wirtschaftliche Verhältnisse, Kontoführung und Kundenbeziehungen. Zu den qualitativen Kriterien zählen die Zukunftsperspektiven des Betriebes, Management/Unternehmensführung, die Marktgegebenheiten und die Kosten für Refinanzierung, Betriebskosten, Risikokosten und Eigenkapitalkosten.
Wieso ist Rating auch eine Chance?
Rating hat nicht nur Auswirkungen auf die Höhe der Kreditzinsen, sondern bietet auch die Chance eigenes Handeln zu bewerten, den Betrieb einer stetigen Überprüfung zu unterziehen und deren Ergebnisse in die zukünftige Unternehmensführung einfließen zu lassen.
Wo bekomme ich Tipps für ein Bankgespräch?
Halten Sie ständig Daten und Informationen bereit, die Sie zu einer regelmäßigen Pflege der Beziehung zur Bank benötigen. Dabei handelt es sich meist um Daten, die für die Unternehmenssteuerung ohnehin gebraucht werden.
Darüber hinaus stehen Ihnen die Betriebsberater/innen der Handwerkskammer für ein individuelles, kostenfreies Beratungsgespräch zur Verfügung.
Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.