Debeka und HwK Koblenz optimieren logistische Versorgung des FachhandwerksWiederaufbauarbeiten im Ahrtal
Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz und die Koblenzer Debeka, eine der größten Versicherungsgruppen in Deutschland, arbeiten bei der logistischen Versorgung der handwerklichen Wiederaufbauarbeiten im Ahrtal zusammen. Die Debeka stellt dafür 250.000 Euro zur Verfügung. Die finanzielle Unterstützung fließt ein in den Betrieb des neuen „Logistik-Zentrums Hochwasser Ahr“ in Gelsdorf an der A 61.
Das Zentrum dient Handwerkern aus ganz Deutschland, die ihre Hilfe bei den Reparatur- und Wiederaufbauleistungen anbieten, als Anlaufstelle. Dort werden auch vorübergehend Materialspenden und Hilfsgüter gelagert und bereitgestellt. Die Online-Plattform „www.handwerk-baut-auf.de“ zielt parallel darauf ab, Hilfsangebote des Handwerks passgenau an Betroffene der Flutkatastrophe im Ahrtal zu vermitteln. „Die Debeka zeigt mit der Förderung nicht nur ihr gesellschaftliches Engagement, sie möchte mit Hilfe des Projekts auch dringend benötigte Handwerker finden, die ihre Dienstleistungen auch den bei der Debeka versicherten Menschen zur Verfügung stellen“, betont Thomas Brahm, Vorstandsvorsitzender der Debeka. Initiator und Organisator dieses Projekts ist die HwK Koblenz. Weitere Partner der Handwerksorganisationen sind die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD), der Kreis Ahrweiler und das Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz mit dem Aufbaustab.
„Die Flutkatastrophe im Juli hat uns bei der Debeka alle sehr bewegt – gerade auch durch die räumliche Nähe unserer Zentrale in Koblenz zum Ahrtal. Viele unserer Versicherten, aber auch Kollegen waren betroffen. Auch deshalb wollen wir uns bei diesem Projekt engagieren“, so Thomas Brahm bei der Pressekonferenz im Logistik-Zentrum. „Unsere Unternehmensgruppe ist genossenschaftlich geprägt, bei uns zählt das Füreinander. Wir wollen daher nicht nur unsere Versicherungsleistungen an die Flutopfer auszahlen – das werden insgesamt mehr als 50 Millionen Euro sein. Es ist uns auch wichtig, unsere Versicherten mit den entsprechenden Handwerkerleistungen zu unterstützen. Genau das gelingt uns mit der Förderung des Logistik-Zentrums.“
Mit der HwK kann die Debeka auf die Erfahrungen eines Partners vor Ort zurückgreifen, der sich direkt nach der Flutkatastrophe stark bei Wiederaufbaumaßnahmen und der Unterstützung von betroffenen Handwerksbetrieben engagierte. „Rund 600 Unternehmen sind geschädigt und wir mussten deren Unterstützung wie auch die Koordination der Wiederaufbauhilfe aus dem Handwerk mit dem Krisenmanagement anderer Organisationen unter einen Hut bringen“, geht Ralf Hellrich, HwK-Hauptgeschäftsführer, auf die veränderten Aufgaben seines Hauses nach der Flutnacht ein. „Dem Logistik-Zentrum kommt jetzt und in Zukunft eine Schlüsselrolle zu, um den Wiederaufbau passgenau zu versorgen. Die Debeka leistet dabei genau die Hilfe, die dringend gebraucht wird.“
HwK-Präsident Kurt Krautscheid skizzierte bei der Vor-Ortveranstaltung den bisher zurückgelegten Weg der Hilfsmaßnahmen und erläuterte die nächsten Schritte, bei denen das Fachhandwerk eine zentrale Verantwortung übernimmt. „Da muss die Infrastruktur stimmen und die Versorgung der Arbeiten im Tal mit Bauteilen, Maschinen und Material fachlich abgesichert sein. Dabei wird das neue Logistik-Zentrum mit seinen 2.000 Quadratmetern Fläche eine Scharnierfunktion haben es gilt nun, diese optimalen Vorgaben mit Leben zu erfüllen.“
Roger Lewentz, rheinland-pfälzischer Innenminister, griff die Verbindung aus handwerklicher Aufbauleistung und deren Unterstützung auf. „Die Zusammenarbeit von Debeka und HwK ist ein weiterer Lichtstrahl für das Ahrtal. Solche Partnerschaften braucht es jetzt und weiterhin, damit der Wiederaufbau gelingt.“ Das wird seine Zeit brauchen und Roger Lewentz stellte auch klar: „Ab einem bestimmten Punkt ist das Sache des Fachhandwerks. Diesen Punkt haben wir bereits erreicht.“
Auch das Internetportal „www.handwerk-baut-auf.de" ist Teil einer Gesamtstrategie für den Fortschritt auf Deutschlands größter Wiederaufbaustelle. Rund 1.500 Fachhandwerker aus dem gesamten Bundesgebiet bieten hier ihre Leistungen an – übersichtlich und sogar mit Kalenderfunktion. „Die Entwicklung der Datenbank spricht für sich: Täglich nimmt die Zahl eingetragener Handwerksbetriebe zu. Dabei geht es nicht nur um konkrete handwerkliche Angebote, sondern auch um das Signal: das Ahrtal und seine Bewohner sind nicht vergessen!“, so Kurt Krautscheid. „Das entwickeln wir Schritt für Schritt weiter und die heutige gemeinsame Veranstaltung von Handwerk, Politik und unterstützender Wirtschaft ist ein Teil dieses Großprojektes.“
21.12.2021