Erfahrungsaustausch von Handwerksunternehmern und Experten bei der HwK Koblenz.Planung eines betrieblichen Gesundheitstages
Koblenz. Einen betrieblichen Gesundheitstag in einem Unternehmen zu organisieren, ist Chefsache. So lautete das Fazit des gleichnamigen Impulsseminars, zu dem die Handwerkskammer (HwK) Koblenz im Rahmen des von ihr initiierten Projekts „Handwerk vital und demografiefest“ (Hvd), Handwerksunternehmer und Kooperationspartner ins Zentrum für Ernährung und Gesundheit (ZEG) eingeladen hatte.
Im Mittelpunkt des Seminars standen Beispiele aus Betrieben, die bereits Erfahrungen mit Betrieblicher Gesundheitsförderung haben. So stellte Iris Leisenheimer die Unternehmenskultur der „Malerwerkstätte Holger & Iris Leisenheimer“ aus Windesheim vor, in der betriebliche Gesundheitsfürsorge einen festen Platz hat. „Wir wollen, dass es allen Mitarbeitern gut geht, Teilzeitbeschäftigung, familiengerechte Urlaubsplanung, gemeinsame Aktivitäten und wöchentliche Teamsitzungen sind eine Selbstverständlichkeit.“ Die Unternehmerin verwies auf eine Stunde Rückenschule pro Woche unter Anleitung einer qualifizierten Krankengymnastin für jeden Mitarbeiter. Ferner wurde ein Rücken schonender Auswaschplatz für Pinsel installiert, sowie eine Sackkarre zum Transport schwerer Lasten angeschafft.
Ingrid Klein vom „Malerfachbetreb Klein“ aus Mendig betonte, dass Betriebsleitung und Belegschaft bereits zahlreiche Ausflüge unter bewegungs- und gesundheitsfreundlichen Aspekten durchgeführt haben. Gut kam bei den Mitarbeitern die Teilnahme am Seminar „Gesundes Frühstück“ bei der HwK Koblenz an. Ebenso gern wird der wöchentlich bereit gestellte Obstkorb angenommen. Geplant sind das Einrichten einer Mitarbeiterlounge zum Kommunikationsaustausch und ein Oma/Opa-Tag für ältere Mitarbeiter mit ihren Enkelkindern. Nachwuchsförderung fängt früh an.
Auch Dachdecker- und Spenglermeister Alexander Müller, Inhaber des Familienbetriebes „Clemens Müller Dach+Fassasde+Solar“ aus Horbach, konnte bereits auf erfolgreich durchgeführte Maßnahmen zur Rückenschule zurückblicken. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen. Sie stehen für den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes. Ich stelle sie gern für die fachliche Befragung zu ihrem speziellen Befinden und Bewegungsübungen während der Arbeitszeit frei. Super, dass die Rückenschule direkt an der Baustelle stattfand, was zusätzlich Zeit gespart hat“, so Müller, der Vorstandsmitglied und Lehrlingswart der Dachdecker-Innung Westerwald ist und auch als Sachverständiger fungiert.
Die Unternehmer waren sich darin einig, dass vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und daraus resultierender Überbelastung der Belegschaft gerade auch im Handwerk die Gesundheitsförderung der Mitarbeiter zunehmend an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus bestimmt der Wille die Bewegung und Zwischenmenschliches schafft eine bessere Bindung zwischen Unternehmensführung und Mitarbeitern. Allerdings orientiert sich die Planung eines betrieblichen Gesundheitstages auch an den Arbeitsabläufen und räumlichen Gegebenheiten. Anregungen und Hilfen dazu gab es auch von den Kooperationspartnern des Projekts Hvd, darunter AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, IKK Südwest und DAK-Gesundheit.
Hvd wird vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.
06.06.2017
Pressestelle