Fußballlehrer Stefan Kuntz zeigt, wie Motivation und Führung in Fußball und Wirtschaft funktioniert.Mit Teamgeist zur Fachkräftesicherung
Cochem. Stefan Kuntz, ehemaliger Nationalspieler, Fußballtrainer und Funktionär, brachte es auf den Punkt: Vor jedem Erfolg steht harte Arbeit. Das gilt für jeden Lebensbereich, für den Fußball wie für die Wirtschaft! Und: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen überlebenswichtig geworden, junge Talente für sich zu gewinnen und sie zu qualifizierten Mitarbeitern auszubilden“.
In einem mit Anekdoten aus seinem Fußballeralltag gespickten packenden Vortrag ging er darauf ein, wie man Fachkräfte halten und an das Unternehmen binden kann. Die Zukunftsallianz Cochem-Zell (ZaC) hatte Führungskräfte und Betriebsinhaber zur 4. ZaC-Konferenz in die Berufsbildende Schule (BBS) Cochem eingeladen.
Wichtigstes Ziel der 2014 gegründeten ZaC ist es, zusammen mit der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, der Kreishandwerkerschaft, der IHK, der Agentur für Arbeit und der BBS, die heimische Wirtschaft zu stärken. Dabei gilt es, gute Rahmenbedingungen für das Leben im Landkreis zu schaffen und vorhandene Aktivitäten zu ergänzen und zu vernetzten. Die Fachkräftesicherung ist ein Haupthandlungsfeld. Es ist notwendig, dass sich heimische Unternehmen attraktiv präsentieren, um junge Menschen in der Region zu halten oder zurückzuholen. Gerade das Handwerk steht für Werte, bietet individuelle Möglichkeiten zum Gestalten und Verwirklichen, basiert auf Teamarbeit in einem familiären Umfeld und bietet jedem Einzelnen Karrierechancen von der Lehre bis zur Betriebsübernahme.
Stefan Kuntz verglich die Mechanismen in Fußballmannschaften mit Teambuilding-Prozessen und effektiver Zusammenarbeit in Unternehmen. Er betonte, dass es sehr „auf die Außendarstellung eines Betriebes ankommt, darauf, welche Werte gelebt und Ziele verfolgt werden“. „Werte müssen fühlbar gemacht werden und für ein persönliches Gespräch gibt es keinen Ersatz“, so der Fußballehrer. Er erzählte, wie berührt die Spieler der U21, die 2017 Europameister in Polen wurden, beim Besuch einer Behindertenwerkstatt oder eines Hospizes waren.
„Wichtig ist es auch, Mitarbeitern ein Wohlfühlerlebnis zu vermitteln. Nur, wer ein Zugehörigkeitsgefühl hat, bleibt im Betrieb.“ An die Führungskräfte appellierte er, sich immer wieder neue Ziele zu setzen und das Team mitzunehmen. „Es kommt darauf an, vor allem in Drucksituationen das eigene Verhalten zu kontrollieren, Empathie zu entwickeln und Erfolge sowie Misserfolge genau zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.“ Der Erfolgscoach verwies auf eine positive Fehlerkultur, darauf, Fehler von Mitarbeitern zuzulassen, weil darin auch Entwicklungschancen liegen. „Wer mit Niederlagen umgehen kann, sein Ziel dabei nicht aus den Augen verliert, kann über sich hinauswachsen.“
Die von dem ehemaligen Fußballspieler Frank Hartmann moderierte Veranstaltung fand ein positives Echo.
24.10.2017