19.01.2022 - Bundesweite Spendenaktion wird ausgezahlt"Handwerk hilft" sammelt 650.000 Euro für betroffene Handwerksbetriebe
650.000 Euro wurden seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 für betroffene Handwerker über die Aktion „Handwerk hilft“ gespendet. Das extra dafür beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) eingerichtete Spendenkonto wird nun ausgezahlt. Eine unabhängige Kommission entscheidet über die Zuteilung der Spendengelder: Bis zum 15. Februar 2022 können sich betroffene Handwerker für eine persönliche finanzielle Hilfe in Höhe von jeweils 5.000 Euro bewerben.
Flut und Hochwasser haben im Sommer 2021 in mehreren Bundesländern dramatische Spuren hinterlassen. Das Ahrtal zählte dabei zu den besonders betroffenen Gebieten. „Fast 600 dort ansässige Handwerksbetriebe wurden massiv geschädigt oder ganz zerstört“, weiß Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der zuständigen Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Seit der Katastrophe vom 14. auf den 15. Juli ist die HwK im Dauereinsatz bei Hilfestellung und Wiederaufbau-Koordination. „Die bundesweite Unterstützung in Form von Arbeitseinsätzen oder auch Spenden war beeindruckend und wir freuen uns natürlich, wenn sie nicht nachlässt. Dem Handwerk kommt hierbei eine zentrale Rolle zu und man sollte durchaus herausstellen, dass viele Helferbetriebe und anpackende Handwerker selbst vom Hochwasser betroffen sind. Das ist eine enorme Doppelbelastung bei der privaten und betrieblichen Schadensbewältigung und dem Wiederaufbau, in den sich unsere Betriebe zeitgleich einbringen.“ Die Auszahlung von Spendengeldern ist dabei nicht nur eine finanzielle Hilfe, sondern auch ein Signal. „Hier wird niemand vergessen und die Unterstützung reißt nicht ab“, macht Hellrich mit Blick auf die Aktion „Handwerk hilft“ deutlich. Die wurde unmittelbar nach der Katastrophe über ein Spendenkonto bei der Handwerkskammer zu Köln stellvertretend für den ZDH gestartet.
Eine sechsköpfige, unabhängige Kommission entscheidet nach dem 15. Februar, wer Spendengelder in Höhe von jeweils 5.000 Euro erhält. Die Kommission wird aus Franz Meurer, Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Theodor und St. Elisabeth (Köln Höhenberg-Vingst), Stephan Pauly, Geschäftsführer des VRM – Verkehrsverbund Rhein-Mosel GmbH, Günter Rosenke, Landrat des Kreises Euskirchen a.D., sowie Vertretern der Handwerkskammern Köln, Aachen und Koblenz bestehen.
Bis zum 15. Februar können sich betroffene Handwerkerinnen und Handwerker für diese persönliche, finanzielle Hilfe bewerben: Das Antragsformular ist bewusst kurzgefasst und kann auf den Internetseiten der betroffenen Handwerkskammern sowie vieler Kreishandwerkerschaften heruntergeladen oder per E-Mail (hochwasser@hwk-koeln.de) angefordert und ausgefüllt dorthin zurückgemailt werden.
Angesprochen sind alle Unternehmerinnen und Unternehmer, deren durch Hochwasser und Flut im Juli 2021 entstandener Schaden teilweise oder gar nicht durch eine Versicherung oder staatliche Unterstützung in Form von Sofort- und Aufbauhilfe aufgefangen wurde.
Das Antragsformular ist bei der HwK Koblenz online hier eingestellt: www.hwk-koblenz.de, Menüpunkt „Aktuelle Informationen zur Hochwasserhilfe“
Weitere Informationen gibt die Betriebsberatung der Handwerkskammer Koblenz, Tel. 0261/ 398-257, daniela.becker-keip@hwk-koblenz.de