Handwerk, Wirtschaftsförderung und Politik im Dialog zu Digitalisierung und Fachkräftemangel."Handwerk attraktiv" nimmt sich Schlüsselthemen vor
„Ich bin beeindruckt von den vielen Ideen der Teilnehmer, von ihrer Offenheit, über die unternehmensinterne Praxis vor Publikum zu sprechen. Die mit der Digitalisierung und der Nachwuchsgewinnung verbundenen Herausforderungen wurden über viele gute Ansätze beantwortet und das Handwerk schaut nicht tatenlos einer Entwicklung hinterher, sondern treibt sie aktiv mit voran“, lautete das Fazit der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt. Hinter ihr lagen ein vierstündiger, intensiver Austausch im Rahmen der Veranstaltung „Handwerk attraktiv Rheinland-Pfalz“.
Dafür hatten das Mainzer Wirtschaftsministerium, die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) sowie die Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern (HwK) ins Koblenzer HwK-Zentrum für Ernährung und Gesundheit eingeladen. Rund 70 Betriebsinhaber waren nicht nur Zuhörer, sondern gestalteten im Format ständig wechselnder Gesprächsrunden (Word-Café) die Inhalte selbst mit.
Vorausgingen eine Standortbestimmung durch Politik, Wirtschaftsförderung und Kammern: Daniela Schmitt, ISB-Vorstand Dr. Ulrich Link und Ralf Hellrich als künftiger Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz informierten über Herausforderungen im Handwerk und Möglichkeiten, sie zu meistern. Vor dem Hintergrund einer sich rasant entwickelnden Digitalisierung und starker Fachkräftenachfrage sind die Betriebe gefragt, diese Themen nicht singulär und kurzfristig zu bearbeiten. „Gefordert ist eine langfristige und vernetzte Strategie“, machte Ralf Hellrich deutlich.
Wo die Handwerksbetriebe dabei stehen und wie die Probleme anzugehen sind, warenThemen des fast zweistündigen Word-Cafés und deren inhaltliche Auswertung in den drei Schwerpunkten „Mitarbeiter finden und binden!“, „Nachfolge jetzt sichern!“ und Digitale Innovationen erfolgreich finanzieren und realisieren!“.
„Das war hochinteressant“, zeigte sich Daniela Schmitt begeistert, „denn hier kam einiges zusammen!“ Mitarbeitergewinnung auf neuen Wegen, Motivation, gemeinsame Unternehmensgestaltung, Einbindung in wichtige Aufgaben bis hin zur Unternehmensübergabe wurden offen besprochen. Die Digitalisierung spielte dabei eine Schlüsselrolle, denn sie greift nicht nur in die betriebswirtschaftlichen Prozesse der Betriebe ein, sondern bietet als Plattform auch Möglichkeiten der Ansprache Jugendlicher. „Hier können wir einiges von ihnen lernen“, wurde eine interessante Wechselwirkung mit Gewinn für beide Seiten durch Unternehmer beschrieben. Was die Bereitschaft für Veränderungen einschließt: „Wer sie nicht als lästiges Übel sieht, sondern als Chance für Verbesserungen, kann aus ihnen beruflich wie persönlich Erfolg ziehen“, lautete so auch die Kernbotschaft von Motivationstrainer Matthias Herzog in seinem Vortrag zum Thema „Spitze sein, wenn es darauf ankommt“. Durch die Veranstaltung führte als Moderator Marcus Niehaves, Leiter und Hauptmoderator des ZDF-Wirtschaftsmagazins "WISO".
25.10.2018