03.03.2023 - Jugendliche bringen sich erfolgreich im Handwerker-Team auf Deutschlands größter Wiederaufbaustelle einEngagierte Jugendliche packen im Ahrtal an
„Der Wiederaufbau in der Ahrregion schreitet weiter voran. Das ist auch jungen Erwachsenen aus dem Projekt ‚Aufbau-Ahr – Freiwillige Aufbauzeit im Ahrtal‘ zu verdanken“, betonte Arbeitsminister Alexander Schweitzer im Rahmen einer Pressekonferenz zur Zwischenbilanz des Projektes in Mainz. Gemeinsam haben das Ministerium und die Handwerkskammer (HwK) Koblenz ein Konzept entwickelt, das handwerkliche Berufsorientierung und soziales Engagement in der Region verbindet und jungen Menschen ermöglicht, handwerkliche Grundfähigkeiten zu erlernen, ihr Interesse für eine Ausbildung im Handwerk zu wecken und so zum Wiederaufbau im Ahrtal beizutragen. „Das Projekt verknüpft zwei wichtige Aspekte: zum einen die Fachkräftesicherung in einer Region, die nach der Flutkatastrophe beim Wiederaufbau auf viele handwerkliche Leistungen angewiesen ist. Und zum anderen die Möglichkeit für engagierte Jugendliche, sich gezielt in den Wiederaufbauprozess einzubringen. Sie sind so Teil des Handwerkerteams auf Deutschlands größter Wiederaufbaustelle“, erklärte Ralf Hellrich, HwK-Hauptgeschäftsführer.
„Ein Drittel der bisherigen Teilnehmenden hat eine Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung im Handwerk in der Ahrregion begonnen. Damit können wir sehr zufrieden sein. Es zeigt, dass es wichtig ist, neue Wege in der Berufsorientierung zu gehen“, geht Schweitzer auf Erreichtes ein.
In dem zum 1. März 2022 begonnenen Projekt haben mittlerweile 24 Teilnehmende rund 50 Praktika in den unterschiedlichsten Handwerksbetrieben absolviert. Die jungen Erwachsenen haben sich beispielweise als Maurer, Tischler, Fliesenleger oder Kfz-Mechatroniker ausprobieren können und so erste Erfahrungen im Handwerk gesammelt. Ergänzt wird dies durch die fachpraktische Qualifizierung in den Lehrwerkstätten der Handwerkskammer Koblenz. „Jugendlichen erschließt sich so aus eigener Erfahrung auch das Bild eines modernen, aufgeschlossenen und innovativen Handwerks. Unsere Lehrlinge sind die besten Multiplikatoren und Botschafter ihrer Gewerke gerade für andere Jugendliche. Das ist die zentrale Botschaft mit Signalwirkung für das Ahrtal und es wird verstärkt, wenn wir nun dieses Projekt fortsetzen!“, stellte Hellrich heraus.
Neben Arbeitsminister Alexander Schweitzer und Ralf Hellrich kamen auf der Pressekonferenz auch zwei Unternehmen und zwei Teilnehmende zu Wort. Zu den jungen Teilnehmenden gehört auch Justin Behrens, ein 19-Jähriger aus Remagen. „Durch das Praktikum bei einem Malerbetrieb habe ich die Leidenschaft für das Handwerk entdeckt und im Anschluss nun eine Ausbildung als Maler begonnen“, berichtete Behrens auf der Pressekonferenz in Mainz.
In dem Projekt stehen insgesamt 12 Plätze für Teilnehmende bis 27 Jahre fortlaufend zur Verfügung, die bis zu sechs Monaten das Projekt durchlaufen und sich dabei in drei Gewerken ausprobieren können. Wer teilnimmt, erhält ein monatliches Entgelt von 470 Euro und eine Unterkunft. Auch Kosten für An- und Abreise zu Beginn und zum Ende des Projektes werden den Teilnehmenden erstattet.
Das Projekt hat noch eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2023. Bis dahin kostet es rund 370.600 Euro. Davon werden rund 325.000 Euro vom Land und 45.600 Euro von der HwK getragen.
Interessentinnen und Interessen, die an der freiwilligen Aufbauzeit im Ahrtal teilnehmen wollen (auch seitens der Betriebe), können sich bei dem Projektcoach Roman Sieling von der Handwerkskammer Koblenz unter Telefon 0151/551 632 31 oder per E-Mail an roman.sieling@hwk-koblenz.de melden.