Eine Besuchergruppe aus Madagaskar in einer HwK-Ausbildungswerkstatt
Denise Nuß/ HwK Koblenz
Informationen aus erster Hand erhalten internationale Besuchergruppen bei Rundgängen durch die HwK-Ausbildungswerkstätten, im Bild eine Delegation aus Madagaskar, bestehend aus Leitern von Berufsbildungsbehörden und Schulen. Hintergrundinformationen werden simultan übersetzt, was auch die Möglichkeit der direkten Nachfrage an Lehrlinge oder Ausbildungsmeister bietet, links HwK-Lehrgangsleiter Sascha Sahli.

21.12.2023 – Ministerien, Behörden, Fachkräfte - auch im Ausland setzt man auf die Expertise der Koblenzer HandwerkskammerDie Welt zu Gast bei der HwK Koblenz

Zusammenarbeit ohne Grenzen: Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz empfängt regelmäßig internationale Delegationen, die auf das Know-how der Kammer vertrauen. „Wir freuen uns über das starke Interesse aus dem Ausland. Das spricht für die Güte des Handwerks in Rheinland-Pfalz und natürlich auch für die Arbeit und das Ansehen unserer Kammer. Das Handwerk gemeinsam stark zu machen, das sehen wir als zentrale Aufgabe bei unserem internationalen Engagement. So ist es ein zukunftsweisendes Anliegen, das Ausbildungsniveau und die Qualitätsstandards im Handwerk auf hohem Level anzugleichen“, erklärt HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich. Zentrale Themen der Konsultationen, zu denen hochrangige Vertreter aus Politik und Bildungseinrichtungen ihrer Heimatländer nach Koblenz reisen, sind vor allem das duale Ausbildungssystem und die Organisationsstruktur des Handwerks in Deutschland.

Auch in den vergangenen Wochen besuchten vor diesem Hintergrund zahlreiche internationale Delegationen die HwK Koblenz. So interessierte sich der sechsköpfige Ausschuss einer Behörde für berufliche Qualifikationen in der Türkei unter anderem für die Zertifizierung der Handwerkskammer als Bildungseinrichtung. Vertreter von Ministerien und Leiter von Bildungsbehörden aus den Ländern Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan besuchten nicht nur die Kammer und ihre Ausbildungsstätten. Die HwK nahm die Gäste mit auf Tour in Unternehmen, so in die Werkstätten des Ausbildungsbetriebes Globus Handelshof St. Wendel GmbH in Zell (Mosel), zur Hochschule Koblenz für einen Austausch über duale Studiengänge im Handwerk und zur Carl Benz Schule Koblenz, der Berufsbildenden Schule Technik.

Beim Besuch von Kammervertretern aus der französischen Region Bourgogne-Franche-Comté wurde die Zusammenarbeit zu Themen wie Fachkräftesicherung, Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung im Handwerk bekräftigt. Derweil interessierte sich eine Delegation aus Kasachstan, bestehend aus Vertretern von Berufsbildungsbehörden und Schulen sowie aus Fachkräften, besonders für das Thema der beruflichen Weiterbildung. Ganze 26 Teilnehmer umfasste die Gruppe von Unternehmerinnen im Handwerk aus Albanien, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Serbien und der Ukraine, die sich im Rahmen eines Kongresses bei der HwK eingehend über die Rolle und Perspektiven des Unternehmertums im Handwerk informierten.

Einen weiten Weg zum Koblenzer Handwerk zurückgelegt hatte eine Delegation mit Leitern von Berufsbildungsbehörden und Schulen aus Madagaskar. Auf Einladung des Auswärtigen Amtes organisierte das Goethe-Institut eine Informationsreise zur dualen Ausbildung in Deutschland. Der einzige Stopp außerhalb von Berlin: Koblenz. Bei einem von der HwK organisierten Betriebsbesuch im Ausbildungsbetrieb Globus in Zell (Mosel) erhielt die Delegation praxisbezogene Einblicke in den Ausbildungsalltag von Handwerksberufen. Ebenso interessiert zeigten sich die internationalen Gäste zu den Ausführungen der Kursleiter in den HwK-Ausbildungsstätten. Dort nahmen sie auch die Gelegenheit wahr, sich mit angehenden Gesellen und Meistern verschiedener Gewerke über das duale Berufsbildungssystem in Deutschland auszutauschen.

Auch das kosovarische Wirtschaftsministerium, das derzeit an einer Aktualisierung des dort seit 2004 bestehenden Handwerksgesetzes arbeitet, stützt sich auf die Fachkompetenz der HwK Koblenz. Nach intensivem Beratungsaustausch im Vorfeld durfte die Kammer jüngst den Vizeminister und Vertreter des Ministeriums für Industrie, Unternehmertum und Handel Kosovo persönlich begrüßen. In Koblenz ließ sich die Delegation insbesondere zur Klassifizierung von Berufen, zur Rolle und Aufgaben der Handwerkskammer und zur Finanzierung beraten. Ergänzt wurde der Informationsaustausch durch einen Vortrag zu den Gesetzgebungsverfahren in Deutschland von Dr. Martin Hummrich, Leiter der Abteilung Mittelstand und Innovation im Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz.

Gruppenbild beim Besuch einer Delegation aus dem kosovarischen Wirtschaftsministerium im Metallzentrum der HwK Koblenz
Denise Nuß/ HwK Koblenz
Mit ihrem internationalen Engagement setzt sich die HwK Koblenz für grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Stärkung des Handwerks ein. Auch im Ausland vertraut man auf die Expertise aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz. Beim Besuch einer Delegation aus dem kosovarischen Wirtschaftsministerium kamen in den HwK-Schulungsstätten zusammen (v. l.): HwK-Geschäftsführerin für den Bereich Recht Susanne Terhorst, Leiterin der HwK-Auslandsprojekte Constanze Küsel, Liridona Hoti vom Prime Minister Legal Office Kosovo, Dolmetscher Jak Gjoni, Leiterin der HwK-Handwerksrolle Nicole Scherf, Vizeminister des Ministeriums für Industrie, Unternehmertum und Handel Kosovo (MIUH) Resul Makreshi, der Leiter der Abteilung Mittelstand und Innovation im Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz Dr. Martin Hummrich, HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich, der Leiter der Abteilung Unternehmertum im MIUH Gurakuq Kastrati und Muhamet Hashani von der Abteilung Industrie im MIUH.

Informationen gibt bei der HwK Koblenz die Leiterin der Auslandsprojekte Dr. Constanze Küsel, Telefon 0261/ 398-761, constanze.kuesel@hwk-koblenz.de

 

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Jörg Diester

Jörg Diester
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