Erste Schritte
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Vor Beginn einer Selbstständigkeit im Handwerk muss zunächst die Frage gestellt werden: Benötige ich dafür einen Meisterbrief? Die Handwerksordnung (kurz HwO genannt) regelt gesetzlich, welche Berufe einen Meisterbrief erfordern.Voraussetzung für die Existenzgründung

Der Meisterbrief als Qualitätsmerkmal

Der Meisterbrief im Handwerk ist und bleibt ein wichtiges persönliches Qualifikationsmerkmal und Qualitätssiegel. Meister verfügen über technisches Know-how, Führungswissen und soziale Kompetenz. Auch in einem zulassungsfreien Handwerk entscheiden sich die Kunden gerne für den Meisterbetrieb. Der Meistertitel ist in 53 Berufen erforderlich, in den übrigen - den "zulassungsfreien Handwerken" und "handwerksähnlichen Gewerben" - geht es auch ohne. Jedoch lohnt sich der Erwerb eines Meisterbriefes für jeden Handwerker, denn der Imagegewinn ist bei der Selbstständigkeit nicht zu unterschätzen.

Klare Vorteile durch den Meisterbrief:

  • Einige Förderprogramme für Existenzgründer setzen einen Meisterbrief in den zulassungspflichten Handwerksberufen voraus.
  • Die Meisterqualifikation bedeutet detailliertes, technisches Wissen, wodurch interessante Marktnischen erkannt und genutzt werden können.
  • Meister bilden Lehrlinge aus und unterstützen somit die Fachkräftesicherung.
  • Der Meisterbrief ist ein Qualitätsmerkmal: nur wer Meister ist, darf den Titel auf Briefbögen, Visitenkarten, Servicefahrzeugen, etc. werblich nutzen.
  • Handwerksmeister dürfen auch ohne Abitur an einer Fachhochschule studieren (z. B. Bauingenieurwesen, Holztechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Versorgungstechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Design und Betriebswirtschaft).
  • Handwerksmeister können sich zum "Betriebswirt im Handwerk" fortbilden und bleiben so auch nach einer länger zurückliegenden Meisterprüfung betriebswirtschaftlich stets aktuell.
  • Selbst in einer abhängigen Beschäftigung steigert der Meisterbrief den eigenen Wert auf dem Arbeitsmarkt. Sowohl im Handwerk als auch in der Industrie sind Handwerksmeister geschätzte Fachkräfte und werden besser entlohnt.

Erfolgsfaktoren

Kreative Ideen und durchdachte Konzepte

Kreative Ideen, innovative Geschäftsmodelle und die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Existenzgründungen beleben und modernisieren unsere Wirtschaftsstruktur und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit.

Am Anfang steht die Idee und dann?

Existenzgründer/innen brauchen, egal ob im Produkt- oder Dienstleistungsbereich, gute Ideen und ein durchdachtes Konzept, begleitet von einer zielorientierten Strategie und einer rundum stimmigen Planung. Dazu gehören neben handwerklichem und technischem Know How, kundenorientiertes Denken, kaufmännisches Verständnis und die persönliche Eignung.



Persönliche und familiäre Voraussetzungen

Eine Selbstständigkeit bedeutet nicht automatisch Erfolg - auch das unternehmerische Risiko gehört nun einmal dazu.



Die nachfolgenden Punkte dienen als „roter Faden“ um zu prüfen, was Sie im Vorfeld einer Existenzgründung beachten sollten.

  • Verfügen Sie über die notwendige handwerksrechtliche Qualifikation? Sind Sie belastbar, können mit Kunden umgehen und gut organisieren?
  • Sind Ihre Ziele so formuliert, dass Sie eine Unternehmensstrategie daraus entwickeln und einen Businessplan erstellen können?
  • Wie steht es um die Finanzierung Ihres Vorhabens, Eigenkapital und mögliche Sicherheiten? Planen Sie Ihren Kapitalbedarf realistisch, prüfen Sie die Möglichkeiten für zinsgünstiges Fremdkapital.
  • Wie sieht Ihr Produkt- und Leistungsangebot aus? Was hebt Sie von der Konkurrenz ab?
  • Ist der geplante Standort der Richtige? Wie steht es um eine gute Erreichbarkeit, evtl. Parkmöglichkeiten, ist ein effizientes Arbeiten dort möglich, erfüllt der Standort die baurechtlichen Auflagen?
  • Trommeln gehört zum Handwerk! Auch das muss Ihnen liegen, egal ob in den regionalen Medien, im Internet oder in den sozialen Netzwerken. Entscheidend ist – bleiben Sie in den Köpfen Ihrer Kunden! Binden Sie Ihre Kunden durch spezielle Maßnahmen an Ihren Betrieb.
  • Kümmern Sie sich beizeiten um die Auswahl guter, qualifizierter Mitarbeiter. Denken Sie zukunftsorientiert – bilden Sie selber aus! Unsere Ausbildungsberatung berät Sie gerne dazu.
  • Suchen Sie sich leistungsfähige, zuverlässige Lieferanten. Planen Sie Alternativen mit ein und handeln günstige Konditionen aus!
  • Strukturieren Sie die künftigen Arbeitsabläufe von Anfang an und „blähen“ Sie den Betrieb nicht unnötig auf, sondern sorgen für eine schlanke Betriebsstruktur.
  • Haben Sie Vertriebserfahrung und sind gewohnt Verkaufsgespräche zu führen? Kennen Sie Vertriebspartner?
  • Denken Sie daran, alle Vereinbarungen vertraglich festzuhalten. Im Zweifelsfall hilft ein Fachanwalt weiter.
  • Schaffen Sie sich ein gut funktionierendes Netzwerk und pflegen dies.
  • Planen Sie von Anfang an einen Notfall mit ein. Der Betrieb soll weiterlaufen, wenn Sie einmal ausfallen.

Für alle Fragen zur Existenzgründung stehen Ihnen unsere betriebswirtschaftlichen Berater gerne für ein kostenfreies Beratungsgespräch zur Verfügung. Sprechen Sie uns an!

Ansprechpartner Existenzgründung

Ansprechpartner Ausbildungsberatung

Informationen für Existenzgründer/innen

 

Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.